Die Deutsche Filmakademie wurde als Verein mit Sitz in Berlin im Jahr 2003 gegründet. Mitgliedschaft erlangt man auf Vorschlag mindestens zweier Vereinsmitglieder als Filmschaffender, als Preisträger, als Ehren- und Fördermitglied. Letztere können auch Unternehmen und juristische Personen sein, die Satzung sieht aber auch hierbei parteipolitische Neutralität und Grundsatztreue zu religiöser und weltanschaulicher Toleranz vor. Laut Satzungsauftrag wollen die derzeit gut 2.000 Mitglieder den deutschen Film unter anderem „als wesentlichen Bestandteil der deutschen und europäischen Kultur fördern“, Publikationen herausgeben sowie Symposien veranstalten. Seit dem Jahr 2005 kommt auch die alljährliche Organisation des Deutschen Filmpreis hinzu.

Protagonisten und Umfeld

Erste Präsidenten der Akademie waren die österreichische Schauspielerin Senta Berger und der Produzent Günter Rohrbach. Ihnen folgten die Schauspieler Iris Berben und Bruno Ganz. Anfang 2019 folgte Schauspieler Ulrich Matthes als Präsident. Eine der beiden Geschäftsführerinnen ist Produzentin Anne Leppin, qua Amt unter anderem auch Mitglied im Verwaltungsrat der Filmförderanstalt, im Filmbeirat des Goethe-Instituts und im Stiftungsrat der Deutschen Kinemathek. Als zweite Geschäftsführerin fungiert die Produzentin (unter anderem bei Zentropa) und ehemalige Geschäftsführerin der Filmförderung Hamburg Schleswig-Holstein, Maria Köpf.

Den Vorstandsvorsitz hat Produzent Benjamin Herrmann inne, ehemals Geschäftsführer von Senator Film, nun Alleininhaber von Majestic. Dem 15-köpfigen Ordentlichen Vorstand gehören unter anderem Persönlichkeiten wie Schauspielerin Meret Becker und Dokumentarfilmer Arne Birkenstock an. Im Stellvertretenden Vorstand finden sich zum Beispiel Visual Effects Spezialist Jan Burda und Schauspieler Fabian Busch. Die Bavaria Film, die CineStar Gruppe, der Concorde Filmverleih, Paramount Pictures Germany, Studiocanal, Telepool, Tobis, Twentieth Century Fox of Germany, Universal International Pictures Germany, Universum Film sowie die deutschen Filialen von Walt Disney und Warner sind die bekanntesten Fördermitglieder der Akademie.

Aktionen und Kooperationen

Die Partner und Sponsoren des von der Deutschen Filmakademie jährlich vergebenen Deutschen Filmpreises LOLA fallen noch etwas breiter aus als die Fördermitglieder. Hier finden sich, neben stattlichen und föderalen Institutionen, unter anderen BMW, die Deusche Automatenwirtschaft und MTV. Die Organisation des Nachwuchspreises FIRST STEPS erfolgt durch eine Tochterfirma der Akademie, die DFA Produktion GmbH mit Unterstützung von zum Beispiel Mercedes-Benz, ProSiebenSat.1, Warner und UFA FICTION. Neben diesen Wettbewerben widmet sich die Akademie auch vielen weiteren Projekten wie dem Wissensportal vierundzwanzig.de, der Reihe Kino für Geflüchtete (bisher mit unter anderem Shaun das Schaf, Minions, Zoomania und Ice Age), der Eigenmarketing-Reihe Minifilme und dem Förderpreis für Filmkunst in Zusammenhang mit dem Preis der Nationalgalerie.

Im Bereich „Bildung & Vermittlung“ ergänzen zwei Projekte das Angebotes des Wissensportals der Akademie. Zum einen wendet sich Klassiker sehen – Filme verstehen an Schulklassen ab der 9., zum anderen richtet sich Mix it! an geflüchtete Jugendliche, die hierbei lernen, einen Kurzfilm zu produzieren. Regelmäßige Veranstaltungen wie Werkstatt- und Kinogespräche vervollständigen seit einigen Jahren das Portfolio. Nach wie vor sehr beliebt ist das Format Mein Film, bei dem Prominente wie Jean Paul Gaultier, Anne Will, David Chipperfield, Angela Merkel, Wolfgang Niedecken und Paul Breitner ihnen wichtige Filme vor Publikum präsentierten. Beim Podcast Close Up. via iTunes und Spotify geht es in der mittlerweile vierten Saison wöchentlich um Kunst, Karriere und Motivationen im Filmgewerbe.

Aktuelles und Zukünftiges

Ende 2019 gab sich Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier bei Mein Film die Ehre und hatte dazu Der Staat gegen Fritz Bauer – über die (Nicht-)Suche nach Adolf Eichmann – ausgewählt.

Im Bereich Klimaschutz und auch bei einer Art deutscher Variante von Me Too engagieren sich Mitglieder der Akademie regelmäßig. Am 24. April 2020 wird der Deutsche Filmpreis zum 70. Mal verliehen.